Beobachtungen im Eingangsbereich III: Der Herbst 2025
Herbst im Dom-Museum Bremen und im St. Petri Dom (Sie wissen ja: Geradeaus durch, am Ende des rechten Schiffs – dem Südschiff). Es gibt keine Besucherwellen mehr wie im Sommer. Viele Menschen kehren im Herbst wieder in ihren Alltag in Schule und Beruf zurück. Doch die Neugier für das Museum bleibt, ein internationales Publikum besucht das Museum.
Im September 2025 zählt das Gästebuch Besucher aus über zehn Ländern: aus Süd-Korea, USA, Japan, China, Argentinien, Brasilien, El Salvador, Mexiko, Italien, Spanien, Schweden, Finnland. Schüler und Konfis aus Bremen und anderen Bundesländern schließen sich den internationalen Gästen an.
Zwei Einträge im Gästebuch sind besonders erwähnenswert: Im ersten begegnet ein Besucher den alten Dokumenten, den Bildern und Kunstgegenständen aus den vergangenen Zeiten mit seiner „Nase“ bzw. dem Geruchssinn. Er berichtet, dass ihn die Gerüche von Bratwurst, Popkorn und Süßwaren auf dem Freimarkt rund um den Dom besonders ansprechen. Der Herbst ist für ihn auch eine Zeit voller Duft von reifem Obst und welkenden Blättern. Das Museum ist für ihn ein besonderer Ort, in dem Vergangenheit nicht bloß gesehen, sondern auch gerochen wird.
Der zweite Eintrag nimmt Bezug zum hölzernen Altarengel von Gustav Adolph Steinhäuser im Eingangsbereich, geschnitzt in den Jahren 1848/1849. Der Besucher empfindet den Engel geradezu wie einem Schutzengel. Er schreibt in das Gästebuch: „Ich bin glücklich und zufrieden und fühle mich hier wie zuhause.“ Dom und Museum sind für ihn kein „kalter“ Stein, sondern eine Sprache für die Seele.
Wenn nicht nur er, sondern sich auch viele andere Besucher im Dom und Museum wie zuhause fühlen, hören sie die Sprache des Kirchenbaus und der Museumsräume, eine Sprache für die Seele und der Ehrfurcht vor dem Göttlichen. Diese Botschaft an die Besucher ist zugleich der große Wunsch der Stiftung Bremer Dom e.V. an alle Menschen, die das Museum besuchen und die christlichen Fundamente unseres Landes wahrnehmen.
So schreibt die Stiftung Bremer Dom e.V. im Geleitwort zum Museumsbuch „Schätze aus dem Bremer St. Petri Dom“: „Jeder Besucher des Bremer Dom-Museums mag seine eigenen persönlichen Erfahrungen machen und bei der Betrachtung von Zeugnissen europäischer Kirchen- und Kulturgeschichte auf seine Weise ‚den Staub des Alltags abschütteln‘. Er wird Freude, Bereicherung und eine Hebung und Weitung seines Blickes erfahren. Denn je weiter man zurückblicken kann, desto besser kann man verstehen und umso weiter kann man vorausschauen. Schauen Sie selbst. Wir freuen uns auf Sie.“
vom Museumshelfer Thomas Kehl
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